deutscher Politiker; SPD; Bürgermeister von Bremen 1945-1965; Bremer Senator für Volkswohlfahrt 1927-1933
* 22. Mai 1887 Hamburg
† 19. Dezember 1979 Bremen
Wirken
Wilhelm Kaisen war der Sohn eines Bauarbeiters. Nach dem Besuch der Volksschule wurde er Stukkateur im Baufach, suchte sich aber in seiner freien Zeit durch Besuch von Abendkursen und Fortbildungsvereinen und durch Selbststudien weiterzubilden. Die Entlassung seines Vaters wegen dessen politischer Betätigung führte auch den Sohn zur Sozialdemokratie. Er wurde in jungen Jahren (1905) Mitglied der Parteiorganisation in Hamburg. Nach dem Besuch der Parteischule in Berlin (10), an der er u.a.bei Rosa Luxemburg lernte und Wilhelm Pieck sein Mitschüler war, arbeitete er von 1919-26 als Parteijournalist, u.a. in der Redaktion der "Volkszeitung", in Bremen. 1921, mit 34 Jahren, kam K. in die Bremer Bürgerschaft, und von 1927-33 war er als Senator für Wohlfahrt sowie als Mitglied zahlreicher Ausschüsse in Bremen tätig.
Die Nationalsozialisten bedachten ihn 1933 mit Verhaftung und Anklage wegen Hochverrats und entließen ihn erst nach Monaten aus dem Gefängnis. Die Jahre des NS-Regimes verbrachte K. im wesentlichen auf eigenem Land als Siedler und Kleinlandwirt in Borgfeld bei Bremen.
Nach Kriegsende wurde er am 6. Juni 1945 umgehend wieder in sein einstiges Amt als Senator für ...